Denk- und Produktionsort
Polyfantastisch – Nichtmonogamie als emanzipatorische Praxis

Buchvorstellung und Diskussion mit Autor*innen des Sammelbandes

›Polyamory‹ ist mittlerweile in aller Munde, weil sie eine Befreiung aus traditionellen und einengenden Beziehungs- und Familienformen verspricht. Doch nicht nur individuell, auch gesellschaftlich bilden Liebesbeziehungen und Familien zentrale Lebensbereiche. Hier werden soziale Normen und gesellschaftliche Strukturen aufgegriffen und mehr oder weniger eigensinnig modifiziert. Daher ist Beziehungsführung ein hochpolitisches Thema. Dahinter steht die Frage: Kann eine Veränderung von Liebesverhältnissen den Menschen befreien?

Der Sammelband Polyfantastisch? - Nichtmonogamie als emanzipatorische Praxis lotet unterschiedlichste Möglichkeiten der Emanzipation und Subversion in der Beziehungsführung aus.

Buchvorstellung und Diskussion mit:

Betaversion ist fast 30 Jahre alt, lebt nicht-monogam und als Freizeitbeschäftigung probiert sie sich beim Online-Dating aus. Über ihre Erfahrungen berichtet sie gern Freund*innen beim Abendbrot oder schreibt Artikel.

Cornelia Schadler ist Soziologin und Senior Lecture am Institut für Bildungswissenschaften an der Universität Wien. Sie forscht zu Beziehungsassemblagen und Familiendefinitionen. In diesem Rahmen auch zu nicht-monogamen Beziehungen und kollektiver Elternschaft.

Doreen Kruppa forscht und lehrt seit 2006 zu sozialer Ungleichheit, Geschlechterverhältnissen und vielfältigen Lebensweisen aus queer-feministischer und intersektionaler Perspektive. Sie pro­moviert an der Humboldt-Universität Berlin zum Thema »Freundschaftszentrierte Lebensweisen – zwischen gesellschaftlicher Pluralisierung und Heteronormativität«.

Gesa Mayer ist Soziologin und Bildungswissenschaftlerin. Ihr wissenschaftliches Hauptinteresse gilt der kritischen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Konstruktionen von Begehren, Sexualität und Geschlecht. Sie promoviert an der Universität Hamburg über Subjektivierungen nicht-monogam lebender Menschen.

Michel Raab ist Koch, Sozialarbeiter und Sozialwissenschaftler und beschäftigt sich beim Bildungskollektiv Biko mit Geschlechterverhältnissen, sozialer Ungleichheit und Bewegungsgeschichte. Er lebt in einer Kommune und von verschiedenen Jobs in Bildung, Wissenschaft und EDV.


Die Veranstaltung ist Teil des Labors für gelungene Abhängigkeiten, welches sich vom 12. bis zum 19.September Fragen und Praktiken rund um Fürsorge / Care, Interdependenz und Consent, sowie ihrer politischen wie transformativen Potentiale widmet.

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