Denk- und Produktionsort
Kino – The Truth Lies In Rostock (1993)

Nach Im Dialog widmen wir uns beim Kino im Juni nochmals dem Thema der Rechten Gewalt.

Es ist überall zu merken: Politik und Gesellschaft rücken nach rechts. Das bedeutet unter anderem, dass die Bedrohungslage für Menschen steigt, die nicht als deutsch wahrgenommen werden - oder ansonsten irgendwie »anders« sind. In der deutschen Vergangenheit ist eine solche Stimmung mehrfach in Pogrome gegen Migrant*innen umgeschlagen - zum Beispiel 1993 in Rostock. Mit diesem Ereignis befasst sich der Dokumentarfilm »The Truth lies in Rostock« (Regie: Mark Saunders und Siobhán Cleary).

Weil es wichtig ist, diese Dinge zu erinnern, wollen wir den Film gerne mit allen Interessierten gemeinsam anschauen.
Im Anschluß gibt es Raum für Gespräch.
Wir freuen uns auf Euch!

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Im August 1992 griff ein Mob aus Anwohner*innen und Nazis vier Tage lang die „Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber“ (ZaST) im Rostocker Stadtteil Lichtenhagen an. Begeisterte und applaudierende Deutsche machten aus dem brutalen Pogrom ein rassistisches Volksfest, auf dem sie weitgehend ungestört von der Polizei den Wahn eines „Deutschlands nur für Deutsche“ realisieren konnten. Es grenzt an ein Wunder, dass bei den Ausschreitungen niemand zu Tode gekommen ist. Die Videoproduktion »The Truth lies in Rostock« entstand unter maßgeblicher Beteiligung von Menschen, die sich zum Zeitpunkt der Geschehnisse im attackierten Wohnheim befanden. Deshalb zeichnet sich die Produktion nicht nur durch einen authentischen Charakter aus, sondern versteht sich auch Jahre danach als schonungslose Kritik an einer Grundstimmung in der bundesrepublikanischen Gesellschaft, die Pogrome gegen Migrant*innen oder einfach nur „anders aussehende“ überhaupt erst möglich macht.

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